Mögling, Hermann

Von: Quack, Jürgen

Hermann Mögling (1811-1881)

Herrmann Mögling 1836

Archiv der Basler Mission, QS-30.001.0131.01

Als 1922 die Peter und Paul Kirche in Mössingen renoviert wurde, wurden zwei neue Glasfenster eingebaut: Ein Auswanderer­fenster und ein Missionsfenster, das die Verbindung der Gemeinde zur Basler Mission ins Bild setzt. Zweimal ist in diesem Fenster Herrmann Mögling (geboren 1811 in Brackenheim, gestorben 1881 in Esslingen) zu sehen, als junger Vikar 1834/35 seines Vaters Friedrich Mögling, (links unten) in Mössingen-Belsen, der sich 1835 in Basel bewarb und Anfang 1836 nach Indien ausreiste. Die zweite Abbildung zeigt ihn in Indien, zusammen mit seiner Frau Pauline geborene Bachmeister. Beide waren besonders in der Schularbeit und in der Erforschung der kanaresischen Sprache und Kultur tätig, zwei für die Missionsarbeit wichtige Grundlagen. Die indischen Mädchen im Bild stehen für die Schule, die Bücher in den Händen von Herrmann und Pauline Mögling für ihre wissenschaftliche Arbeit. Im Heimaturlaub 1858 bekam er von der Universität Tübingen dafür die Ehrendoktorwürde.


Das Missionsfenster der Peter und Paul Kirche in Mössingen

Foto: Albrecht Ebertshäuser

Unter Herrmann Möglings Portrait ist die Kirche in Anandapur zu sehen, einer Gemeinde, wo er zusammen mit seinem indischen Freund Herrmann Kaundinya tätig war. Es war eine neue Siedlung für indische Christen, die mit der Taufe von der traditionellen Dorfgemeinschaft abgelehnt wurden und kein Land mehr zugeteilt bekamen. Kaundinya ist auf dem linken Bild zu sehen. Er war der erste Inder, der 1846-1852 in Basel für die Missionsarbeit ausgebildet wurde. Neben ihm seine Frau Marie geb. Reinhardt (geboren 1837 in Schömberg, gestorben 1919 in Esslingen).

Das Glasfenster erinnert nicht nur an einen Missionar, der von Mössingen aus in die Welt gezogen ist, sondern auch daran, dass die weißen Missionare auf die Mitarbeit und Hilfe von Einheimischen angewiesen waren.

 

 

 

 

Aktualisiert am: 06.03.2024