Werner, Gustav Albert

Ordnungsnummer
14347
Name
Werner, Gustav Albert
Lebensdaten
* 12.3.1809 Zwiefalten, + 2.8.1887 Reutlingen
Laufbahn
Stiftsstudent Tü
bingen, dann Austritt und Stadtstudent, 1. Dienstprü
fung 1832, Privatlehrer Straß
burg, Grü
ndung einer Kleinkinderschule Walddorf, Grü
nder und Vorsteher des Bruderhauses Reutlingen mit 24 Zweigstellen, von der Kirchenleitung entlassen 1851, Grü
ndung einer Papierfabrik in Reutlingen, dann in Dettingen an der Erms, Grü
ndung einer neuen Brü
dergemeinde 1863Pfarrstellen:Walddorf mit Hä
slach
1834-1839
Vikar
Ehen
oo 1841 Albertine ZWIß
LERVa:..., Kaufmann in Reutlingen
Eltern
Va: Johannes, * 16.9.1782 Mü
nsingen, + 5.9.1849 Reutlingen, Finanzkammerdir., Landtagsabg. 1826-1830 (Nü
rtingen) und 1839-1847 (Mü
nsingen)
Kinder
keine
Bemerkung
interessierte sich in Tü
bingen vor allem fü
r Prof. Tafel fü
r Swedenborgwohnte in Straß
burg bei Kaspar Wegelin, wo er die Elsä
sser Diakonie kennen lernte. Wegelin vererbte ihm bei seinem Tod einen von seinem Freund Oberlin erhaltenen RingDie kath. Kirche war fü
r Gustav Werner die Petruskirche, die bestehende ev. Kirche die Pauluskirche, ihm schwebte eine Johanneskirche der Liebe vor. Hatte Schwierigkeiten mit dem Glaubensbekenntnis und besonders damit, dass Gott zur Sü
hne den Tod Jesu wollte. Als in Walddorf eine Mutter von 6 Kindern wegstarb und niemand die Kinder ü
bernahm, nahm er als gutes Beispiel das erste Kind bei sich auf. Gestand im Unterschied zu anderen ein, dass die Kirche auch Fehler gegenü
ber der Arbeiterschaft machte. Wollte in seinen Betrieben genossenschaftliche Arbeits- und Lebensformen einzuü
ben, geriet aber dadurch in finanzielle Schwierigketien. In diesem Zwiespalt Vorbild fü
r die Titelfigur in "
Der gute Mensch von Sezuan"
von Bertolt Brecht. Seine Familie (Finanzkenner, Juristen, Landwirtschaftsfachleute) standen ihm bei. Im Unterschied zu Wichern hielt er Frauen bei Kindern unter 10 Jahren fü
r die besseren Erzieher. Stellte deswegen viele Frauen ein, die fü
r ihn wegen seiner gleichgeschlechtlichen Neigungen kein Problem warenseit 1870 wie viele andere Nationalist. Der Meister Daimler und der Waisenjunge Maybach lernten sich in der Gustav-Werner-Stiftung kennen