Plieninger, Karl

Quellenangabe

LKA Stuttgart, Pfa Schornbach, Nr. 522

Kurzbiografie

Karl Plieninger wurde am 10.11.1885 geboren und starb am 7.6.1917 südöstlich von Ypern. Er war Fabrikarbeiter und stammte aus Schombach. Im Herbst 1914 absolvierte er in Ulm die Ausbildung, noch vor Weihnachten 1914 wurde er an die Westfront, später nach Russland verlegt. Plieninger erlitt zwei Verwundungen, zunächst am Oberschenkel, später am Ellbogen. Im Anschluss diente er bei der Feldpost. Nachdem er wieder an der Westfront eingesetzt wurde, fiel er am 07.06.1917 südöstlich von Ypern. Er hinterließ eine Frau und zwei Kinder.

Feldpostkarte, 18. November 1914

  • Abesendeort: UIlm
  • Truppenzugehörigkeit:Landw. Inf. Reg. 125 // 4. Komp. // Ersatz-Batallion // Ulm Wilhelmsburg.
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

Lieber Herr Pfarrer! // Ich will Ihnen kurz mitteihlen, daß // ich das Blättchen erhalten habe // dafür mache ich meinen besten // Dank. Weiter will ich Schreiben, daß // (Eingeschoben:) ich // am letzten Sonntag daheim war, da // ich gerne zu Ihnen gekommen wäre // aber die Zeit ist zu kurz, ich bin // auch immer gesund mir hatte noch // keine Minute // (Eingeschoben:) et= // was gefählt. Es // war würklich etwas kälter als // wie vorher den es hatte auch // etwas Schnee bei uns. Nun viele // grüße sendet Ihnen Karl Plieninger. // Weiter kann ich Ihnen nicht Schreiben.

Feldpostkarte, 21. Dezember 1914

  • Abesendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

Ich will ihnen kurz mitteihlen, daß // ich morgen Früh ins Feld abrücke // wohin wissen wir gerade noch nicht, jedenfalls // Frankreich zu. Die letzten grüße sendet // ihnen Karl Plieninger. Adie lebet wohl // Ich wünsche ihnen fröhliche Weinachten // Auf Wiedersehn.

Feldpostkarte, 26. Dezember 1914

  • Abesendeort: Väri (?)
  • Truppenzugehörigkeit: 2. Landw.Division, 53. Landw.Inf.Brig., Landw.Inf.Regt. Nr. 125, 1.Bataillon, 4. Kompanie
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

 (Vorderseite:) L. H. Pfarrer // Ich will auch kurz mit= // teihlen, daß ich seit // am Donnerstag hier // im fremden Land // Meine adresse ist // Ers. Karl Plieninger // 2 Landw. Division // Landw. Inf. Reg. 125 // 4 Komp // 53te Landw. –Inf. // (Eingeschoben:) Brigade. // (Rückseite:) Ich kann vorerst nicht weiter // Schreiben als ich hier wirklich // im Schützengraben zum //  erstenmal . Ich wünsche // Ihnen ein gutes Neujahr // Viele grüße sendet // Ihnen K. Plieninger

Feldpostkarte, 22. Januar 1915

  • Abesendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

Lieber Herr Pfarrer! // Ich will Ihnen kurz mitteihlen, daß // ich das Paket erhalten habe, das // mich sehr gefreut hatte u. ich meinen // besten Dank dafür mache. Ich kann // Ihnen nur soviel Schreiben, daß // es mir gut geht u gottlob auch // immer gesund bin. Es ist jetzt ein // wenig Kälter als diese // (Eingeschoben:) letzte // Zeit, denn // da hatte es immer geregnet bei // uns ob es auch draußen so wahr weiß // ich nicht. Wir sind 6 Tage lang // Tag u Nacht im Walde. Der // Dreck war uns seither // bis oben zu dem Stiefel hinein // gelaufen, jetzt war es etwas // besser, den es war gefroren // Weiter kann ich gerade nicht // Schreiben. Viele grüße sendet // an alle Karl Plieninger. // Auf Wiedersehn

Feldpostkarte, 8. März 1915

  • Abesendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

L. Herr Pfarrer! // Ich will Ihnen kurz mitteihlen, // daß ich die Blättchen erhalten // habe u. ich dafür meinen besten // Dank mache, es hatte mich sehr ge= // freut. Nun will ich Ihnen wei= // ter Schreiben, daß wir in den // letzten Tagen schweres Artille= // riefeuer gehabt haben. Ich bin // vorerst noch immer gesund aber // die Granaten haben mich auch // schon gewarnt. Es waren in // den letzten Tagen auch einige // Kammeraden neben mihr schwer // Verwundet worden, aber ich // bin gottlob von dem Übel // noch glücklich davon gekommen. // Vor acht Tagen habe ich auch // Zeit gehabt um die Kirche ein= // mahl zu besuchen. // Weiter weiß ich gerade // nicht’s neues. Auch viele grüße // an die Gemeinde sendet Ihnen // Karl Plieninger. Gute Nacht

Feldpostkarte, 13. April 1915

  • Abesendeort: Dun
  • Truppenzugehörigkeit:Kriegslazarett Dun a.d. Mas, Feldpost 97, Baracke II
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

L. Herr Pfarrer // Ich muß Euch kurz mitteihlen, // daß ich das Blätchen von je= // her erhalten habe u. dafür mache // ich meinen besten Dank. Nun // muß ich Euch auch mitteihlen, daß // ich gestern Nacht um ½ 11 Uhr // an beiden Oberschenkel leicht // verwundet worden bin. // Ich liege jetzt im Feldlazarett // in Dun an der Maaß. // Viele grüße sendet // Ihnen Karl Plieninger

Feldpostkarte, 20. April 1915

  • Abesendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit:Reserve-Lazarett, Lehrerseminar Heidelberg
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

Ich bin heute den 20.IV.1915 in das obengenannte Lazarett wegen // leichter Verwundung aufgenommen worden; es geht mir, (1) // Gott sei Dank gut. Hier in Heidelberg // ist alles in schönster Blütenpracht. // Ich hoffe auf baldiges Wiedersehn // Mit fdl Gruß // Ihr dankbarer Plieninger

Feldpostkarte, 1. Mai 1915

  • Abesendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit:Reserve-Lazarett, Lehrerseminar Heidelberg
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

L. Herr Pfarrer. // Endlich kome ich auch dazu Ihnen eine Karte zu // senden wie es mir geht es geht mir soweit gut // blos die eine Wunde eidert, sonst wer ich // gesund. Diese Blättchen habe ich erhalten // dafür mache ich meinen besten Dank, ich hätte // schon bälder geschrieben aber ich habe warten wol= // len wie es geht. Viele grüße // sendet Ihnen // Karl Plieninger.

Feldpostkarte, 26. Mai 1915

  • Abesendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

Vereinslazarett Tauberbischofsheim in Baden, Baracke 1

L. H. Pfarrer! // Nun will ich Ihnen kurz mitteihlen, // daß die Blättchen erhalten habe u // dafür mache ich meinen besten // Dank. Es geht mir soweit gut // meine Wunden sind bald foll // geheilt, ich denke ich werde bald // in Urlaub nach Hause kommen. // Meine Adr ist, Vereinslazarett // Tauberbischofsheim in Baden // Baracke  1. Viele grüße sen= // det Ihnen u. // (Eingeschoben:) auch // an Ihre Frau. // Karl Plieninger // Ich hatte an Sie schon bälder // geschrieben, aber ich habe warten // wollen wie es geht!

Feldpostkarte, 27. August 1915

  • Abesendeort: Russland
  • Truppenzugehörigkeit: 13. Armeekorps, 26. Division, Inf.Regt. Nr. 125, 9. Kompanie
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

L. H. Pfarrer // Ich möchte Euch kurz mitteihlen, // daß ich seit 11. August wieder // im Feld bin. Es geht mir // so weit gut bin auch noch ge= // sund. Es steht uns ein großer // Angriff befor. Meine Adr ist: Ers. Res. Karl Plieninger 9 Komp //  Inf Reg. 125 / 3 Batailon, 13. Armeekorps 26 Division. // Viele grüße sendet Ihnen // aus der Ferne Karl // Plieninger

2 leere Umschläge

Es folgen 2 leere Umschläge mit dem Vermerk zurück, letzterer mit Zusatzvermerk krank.

Feldpostkarte, 19. November 1915

  • Abesendeort: Belgrad
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

L. H. Pfarrer! // Kurz muss ich Euch benachrichtigen, // daß ich /i>die Blättchen erhalten habe, da= // für mache ich meinen besten Dank. // Nun will ich /i>Ihnen weiter Schrei= // ben, daß wir den rückmarsch // wieder angetreten haben u. sind // 2 Tage in Belgrad einquardiert. // Wir haben jeden Tag große Märsche // gehabt, u immer Regen u. seit ge= // stern haben wir einen Marsch ge= // habt in dem wir bereits erstickt // sind vor dem Schneegestöber. // Wir kommen jetzt von hier weg // auf welchen Kriegsschauplatz wir // kommen weiß ich noch nicht! // Viele grüße sendet Ihnen Karl Plieninger // Ich bin gottlob noch gesund.

Feldpostkarte, 15. Dezember 1915

  • Abesendeort: Cambrai
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

Geerther H. Pfarrer! // Ich möchte Ihnen kurz // mitteihlen, daß ich die // Blättchen erhalten habe, da= // für mache ich meinen besten // Dank. Es geht mit soweit // noch immer gut bin auch noch // gesund. Mir thut es sehr // leid, daß ich Weinachten nicht // mit meiner Familie feiern // kann, denn vorgehendes // Jahr habe ich Weinachten im // Schützengraben gefeiert u // dies mahl geht es uns wie= // der gerade so, aber es ist // leider nicht’s zu endern // man muß halt immer Geduld // haben. Jetzt will ich schließen // mit vielen grüßen sendet // Ihnen Ers. Res. K. Plieninger

Feldpostkarte, 25. Januar 1916

  • Abesendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

Geerther Herr Pfarrer! // Kurz muß ich Sie benachrichtigen, daß ich die // Blättchen alle erhalten habe, dafür mache ich // meinen besten Dank. Es geht mir so weit gut // bin gottlob auch noch gesund, sonst weiß ich gerade // nicht’s Neues. // Jetzt will ich // schließen mit vielen // grüßen sendet Ihnen // Karl Plieninger

Feldpostkarte, 22. Februar 1916

  • Abesendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

Geerther H. Pfarrer! // Kurz will ich Sie benachrichti= // gen, daß ich diese Blättchen er= // halten habe wofür ich meinen // besten Dank mache. Es geht // mir so weit noch gut ich bin seit // 3 Tagen im Revier wegen Zahn= // schmerzen es ist aber schon wie= // der besser ich werde jedenfalls // wieder in den nächsten Tagen zur // Komp. wieder gehen. // Sonst weiß ich gerade nicht’s // Neues. Jetzt will ich // schließen mit vielen grüßen // sendet Ihnen // Karl Plieninger

Feldpostkarte, 5. April 1916

  • Abesendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

Geerther H. Pfarrer! // Ich möchte sie kurz benach= // richtigen, daß ich die Blättchen // erhalten habe u dafür mache // ich meinen besten Dank. Es // geht mir immer so weit noch // gut bin gottlob auch noch // gesund. Weiter möchte ich // Ihnen Schreiben, daß es schöner // sein würde // (Eingeschoben:) in der Heimat // als wie im Schüt= // zengraben, denn da hatte mann // nicht’s genaues, wirklich ist es // zwar ein wenig besser denn // wir haben schönes Wetter, aber diesen Winter durch da hatte // (Eingeschoben:) ein jeder // mann genug  anfangen genug. // Es wäre uns jetzt halt lieber, wenn // der Friede eintreten würde, u. // wir ganz nach der Heimat // zurück zu kehren dürften. // Jetzt will ich schließen mit // vielen grüßen sendet Ihnen // (Eckbeschriftung:) Karl Plieninger // (Randbeschriftung oben:) In der Heimat wäre es doch immer Schöner als hier.

Feldpostkarte, 30. April 1916

  • Abesendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

Geerter H. Pfarrer // Ich möchte Sie kurz benachrichti= // gen, daß ich das Blättchen er= // halten habe das mich sehr ge= // freut hatte u. dafür mache ich // meinen besten Dank. Sonst // bin ich gottlob noch gesund u. // es geht mihr so weit auch // ordentlich. Wir haben wirk= // lich (2) sehr schönes warmes // Wetter. Sonst kann ich gerade // nicht’s besonderes Schreiben. Jetzt // will ich schließen mit // vielen grüßen sendet // Ihnen Karl Plieninger

Feldpostkarte, 25. Juni 1916

  • Abesendeort: Kriegslazarett Cambrai
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

Geerther H. Pfarrer! // Kurz möchte ich Ihnen auch wieder mit= // teilen wie es mir geht, es geht mihr so // weit // (Eingeschoben:) gut // mit meiner Verwundung. Sie werden // es jedenfalls schon erfahren haben, daß ich // am 2. Juni Verwundet worden bin u // August Plieninger war gefallen er hatte // einen Kopfschuß bekommen, ich habe es erst // gestern erfahren durch einen Kameraden // welcher auch bei seiner Komp. war, denn dieser // war bei der 8. Komp. Reg. 125. // (Randbeschriftung oben:) Viele grüße senden Euch // Karl Plieninger

Feldpostkarte, 4. Juli 1916

  • Abesendeort: Cambrai
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

Geerther H. Pfarrer! // Kurz will ich Sie benachrich= // tigen, daß ich diese Blättchen // erhalten habe dafür mache ich // meinen besten Dank. Weiter // will ich Ihnen Schreiben wie es // mihr geht. Es geht mihr so // weit gut mit meinem Arm // Die Wunde war soweit geheilt // aber es handelte sich halt um // den Knochen, denn dieser ist // stark verletzt es ist eine // Frage ob dieser Arm wieder // recht wird. Ich hoffe // (Eingeschoben:) aber // daß ich ihn // wieder brauchen kann zum // Arbeiten. Jetzt will ich // schließen mit vielen grüßen // senden Ihnen // Karl Plieninger

Feldpostkarte, 9. Juli 1916

  • Abesendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: Res. Lazarett VIII Hamburg, Abt. Allgemeines Krankenhaus St. Georg
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

Geerther H. Pfarrer // Ich bin heute den 9. Juli 19[1]6 in das obengenannte Lazarett wegen // Verwundung aufgenommen worden; es geht mir(3)// so weit gut, es war auch sehr schön hier // es gefällt mihr hier beßer  als in Kammbrai(4). // Ich kann weiter gerade nicht’s Schreiben. // Viele grüße sendet Ihnen // Karl Plieninger.

Bildpostkarte Ladungsbrücken mit Hafen und Elbtunneleingang, 5. August 1916

Bildpostkarte Ladungsbrücken mit Hafen und Elbtunneleingang, 5. August 1916

LKA Stuttgart, Pfa Schornbach

  • Abesendeort: - 
  • Truppenzugehörigkeit: Hamburg, Res. Lazarett VIII St. Georg
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

Geerther H. Pfarrer // Kurz möchte ich Sie benach= // richtigen wie es mihr geht, // es geht mihr so weit immer // besser, mit meinem Arm, // jedentag muß ich in die // Maschine um zu Biegen u. // Strecken, daß das Gelenk // wieder richtig werden soll. // Jetzt will ich schließen mit // vielen grüßen sendet // Ihnen Karl Plieninger

Feldpostkarte,24. Feburar 1917

  • Abesendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit: Inf.Regt. Nr. 414, 3. Bataillon, 9. Kompanie
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

Geerter H. Pfarrer. // Endlich komme ich auch dazu // Ihnen eine Karte zu Schreiben // wie es mihr geht, es geht mihr // soweit gut, u ich hoffe daß // es auch bei meiner Familie // zu Hause auch besser geht // als wo ich wieder ins Feld // gekommen bin. Seid 8.2. weiß // ich noch nichts von zu Hause, jetzt // meine ich immer ob meine Frau // gestorben ist oder ist sie noch // am Leben, denn ich habe // keine Ruhe mehr. Kann ja // vielleicht sein, daß ich heute noch // Antwort bekomme. Es ist ja // keine Kleinigkeit für mich gewesen // daß ich so von so einem Elend ins // Feld ziehen musste. Das war ja // traurig. Meine Adr ist  Ers.Res. // Karl Plieninger 9 Komp Inf Reg 414 // 3 Batlion. Jetzt will ich schließen // mit vielen grüßen sendet Ihnen // Karl Plieninger Auch viele grüße // (Randbeschriftung:) an // Ihre // Frau.

Aktualisiert am: 01.08.2018