Müller, Johann Gottlob

Quellenangabe

LKA Stuttgart, Pfa Schornbach, Nr. 505

Kurzbiografie

Johann Gottlob Müller, geboren am 20.9.1889 und gestorben am 2.7.1915, stammte aus Schornbach und war von Beruf Wagner, zuletzt beschäftigt bei der Fa. Arnold in Schorndorf. Er war seit dem 19. Oktober 1911 mit Emilie, geb. Brecht, verheiratet. Aus der Ehe gingen 2 Kinder hervor, von denen das jüngere verstarb. Im Herbst 1914 kam er zur Ausbildung nach Tübingen und war ab Frühjahr 1915 an der Front, wo er zwei Mal verwundet wurde. Ab 28. Juni 1915 war er wieder bei der Truppe. Am 2. Juli 1915 kam er durch eine Handgranate ums Leben. Sein Schwager war kurz zuvor am 20. Juni gefallen.

Feldpostkarte, 11. November 1914

  • Absendeort: Tübingen
  • Truppenzugehörigkeit: 2. Ersatzkompanie, 12. Korporalschaft, im Konvikt Tübingen. (vermutlich)
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

Geehrter Herrn // Pfarrer Die Zeitung // habe Ich erhalten // besten Dank. L[iebe] Freunde et= // was neues freut ein[em] imer // wieder nach unsern Tags= // erlebnißen denn sie sind // verschieden Ich kann sie // nicht schreiben wir // müssen sie halt tragen // wie sie kommen über // uns heran. viele Grüße // sendet // Gottlob Müller.

Feldpostkarte, 25. Februar 1915

  • Absendeort: Tübingen
  • Truppenzugehörigkeit:
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

Geehrter // Herr Pfarrer Ich muß // Ihnen doch auch einmal // wieder schreiben u. be= // danken für diese Zeitung // die Ich bekomme. Ich bin // schon einige Wochen im // I. Rek. im Stift das // Ihnen vieleicht auch be= // kannt ist aber da auch // jedenvals nimmer lange // wir haben heute Festessen // im Speißesall im Stift es war auch Herrn Stadtpfarrer // dabei. Ich sende Ihnen // viele // Grüße // Gottlob // Müller. // Adresse Ist // 14. Kopsch. // I.Rekr. // im Stift.

Adresszettel

Ers[satz]-Reserv[ist] Gottlob Müller, 12. Komp., 27. Division, 13. Armeekorps, 3. Bataillon,

Inf. Nr. 127, 54. Brigade.

Leerer Briefumschlag

Poststempel vom 3. April 1915 mit dem Vermerk: Zurück, ins Feld, 127. Regt

Feldpostkarte, 14. April 1915

  • Absendeort: unleserlich /li>
  • Truppenzugehörigkeit: 13. Armeekorps, 27. Division, Inf.-Regt. Nr. 127, 3. Bataillon, 12. Komp
  • Dienstgrad: Ersatzreservist

Geehrter Herr Pfarrer // Ich will Ihnen doch // auch einmal wieder // schreiben aus weiter // Ferne Ich bin jetzt // auch in Frankreich es // geht mir bis jetzt // noch gut doch wünschen // wir auch Frieden. Ich // bin beim Inf. Reg. // 127/12. Komp. 54. Brigade // 27. Division. viele // Grüße sendet // Gottlob Müller.

Zwei zurückgesandte leere Briefe

Zwei zurückgesandte leere Briefe

Poststempel 23. April 1915, Vermerk: Zurück, verwundet, Lazarett unbekannt

Poststempel 24. Juni 1915, Vermerk: Zurück, gefallen fürs Vaterland

Handschriftlichen Notizen von Pfarrer Pressel

Außerdem ist ein Blatt vorhanden mit handschriftlichen Notizen von Pfarrer Pressel, die er vermutlich für die Trauerfeier von Gottlob Müller anfertigte:

Jhs 14,18.(1)

15. Juli 15

Der 1. Fall in Buhlbronn, daß ein verheirateter Aus= // marschierter mit Kinder vor dem Feind gefallen ist. // Die allgemeine Teilnahme wendet sich der Fami= // lie zu. Wie groß ist der Eingriff in die Familien= // verhältnisse. Der Ernährer, der Mann, der Vater nicht mehr da. Einsam. Still. Verlassen. // Nachträglich Einfügung: ... [...] abends noch auf dem Handwerk gearbeitet. // Aber in der Einsamkeit Stille Verlassenheit will // uns der Heiland nicht lassen. In solcher // Not kommt er als Freund und Helfer. // Als Tröster: Gottes Wort. Auferstehung und // ewiges Leben. Sünde – Gnade. Ihn suchen // Eingeschoben: als seinen Erlöser. // Als Helfer: Vater der Waisen, Richter der Witwen. // Gott ist der rechte Vater über alles – Ich will // dich nicht verlassen noch versäumen. – // Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft. // Befiehl dem Herrn deine Wege // Als seligster Besitz: Ruhe und Frieden. Ewiges // Leben. Gottes Kind & Erbe des Himmels. // Wenn ich ihn nur habe. Trübsal er= // kennen als gnädige Führung Gottes. – // Des Herrn Rat ist wunderbar, aber er // führte alles herrlich hinaus. – Ihn, ihn // laß tun & walten – Er hat es alles recht // gemacht. Ihm sei Lob Dank und Ehr! // Amen.

Aktualisiert am: 23.07.2018