Zipperle, Eugen

Quellenangabe

LKA Stuttgart, Pfa Schornbach, Nr. 579

Kurzbiografie

Emil Zipperle wurde am 8. Juli 1886 in Balingen geboren und lebte in Schornbach, wo er Schultheiß war. Ab dem 29.08.1914 leistete er als Gefreiter, später als Unteroffizier beim 13. Königlich Württembergisches Armeeekorps, Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 247, 1. Kompanie den Kriegsdienst. Am 12.11.1914 wurde er an der Schulter verletzt (Fleischwunde) und kam am 14.11.1914 ins Lazarett nach Bottrop; am 09.01.1915 wurde er in sein Heimatlazarett in Schorndorf verlegt. Am 02.08.1915 wurde er reklamiert und leistete infolge mehrerer Verwundungen nur noch Garnisonsdienste. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet.(1)

Feldpostkarte, 1. September 1914

  • Absendeort: Ulm
  • Truppenzugehörigkeit: Ersatz-Regiment Nr. 127, 1. Ersatz-Kompanie Ulm (Donau)
  • Dienstgrad: Gefreiter

Geehrter Herr Pfarrer! // Endlich komm ich dazu Ih= nen ein // Lebenszeichen zukommen zu lassen. // Wir sind Sonntag Abend hiehergekommen // und liegen hier herum, weil gerade // am Sonntag zunächst ein letzter Trans= // port abging und wir nun wohl noch län= // gere Zeit warten  müssen, bis[wir] wieder // ins Feld kommen. Felddienstpflichtig bin // ich. Eine Unmaße Militär ist noch // hier, man macht sich kein Bild. Glau= // ben sollte man, es wäre alles aus= // ge= storben, statt daher wimmelt es nachge= // rade von Militär. Es geht mir gut // auch bin ich gottlob gesund. Mit Gottes // Hilfe hoffe ich es auch zu bleiben, um auch // wenn nötig mit hinauszuziehen. // Der Landsturm vergisst keine die 2jähr. // Mannschaft, … Jeden Tag kommen // hier gefangene Franzosen, Engländer u. // Belgier durch und in welcher Verfassung // und Aussehen!  Es geht gottlob immer // vorwärts und hoffen wir, daß der Ein= // marsch oder die Einschließung von Paris // nicht mehr lange auf sich warten läßt. // In nächster Zeit kommen die Freiwilligen // u. Ersatzreservisten von Münsingen zu= rück. // In nächster Zeit weiter. Seien Sie u. // Ihre werte Familie herzl. gegrüßt Ihr E. Zipperle

Bildpostkarte von Ulm, 19. September 1914

  • Absendeort: Ulm
  • Truppenzugehörigkeit:Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 247, 1. Kompanie, z.Zt. Böttingen bei Münsingen
  • Dienstgrad: Gefreiter

Geehrter Herr Pfarrer. // Ihre Zusendung erhalten. Bes= ten // Dank. Morgen geht es ab nach Münsingen u. von da an= // fangs Oktober ins Feld // mit Freiwilligen u. Ers. // Reservisten. Es geht mir // den Umständen entsprechend gut, gesund bin ich gottlob // immer, was ich auch von // Ihnen hoffe. Wir hoffen, daß // mit Gottes Wille der Krieg // bald zu Ende geht. Es hat // zwar den Anschein als ob er // erst recht anginge. // Schornbach hat es scheints auch schon schwer // mitgenommen. Wir hoffen, wenigstens nicht umsonst.// Herzliche Grüße Ihnen u. Ihrer Familie // u. allen Schornbacher E. Zipperle

Bildpostkarte vom Truppenübungsplatz Münsingen, 25. September 1914

  • Absendeort: Böttingen bei Münsingen
  • Truppenzugehörigkeit:Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 247, 1. Kompanie, z.Zt. Böttingen bei Münsingen
  • Dienstgrad: Gefreiter

Geehrter Herr Pfarrer! // Seit Sonntag sind wir nun // hier im Quartier und auf // den Truppenübungsplatz ver= // legt. Hier ist eine Maße Solda= // ten, ich schätze ca. 12000 Mann. Ein fe= ster Umtrieb. Täglich Scharf= // schießen der Infant.-Artillerie, // eine Gefechtsübung meistens // mit Nachschulung. Ich bin nun // den Kran= kenträgern zugeteilt, // jedenfalls ein nettes Geschäft // im Ernstfalle. Wie geht es Ihnen. // Hoffentlich ist alles bei Ihnen // gesund. Herzl. Grüße E. Zipperle // Adr. Gefr. Z. 1/247 Böttingen OA Münsingen

Bildpostkarte vom Truppenübungsplatz Münsingen, 6. Oktober 1914

  • Absendeort: Böttingen bei Münsingen
  • Truppenzugehörigkeit: Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 247, 1. Kompanie, z.Zt. Böttingen bei Münsingen
  • Dienstgrad: Gefreiter

Geehrter Herr Pfarrer! // Ihren Brief habe ich er= halten, besten Dank. // Wir sind noch bis Samstag vermut= // lich hier, wohin es dann geht ist mir nicht // bekannt. Soviel ich mich erinnere, // ist mit Gaiser 200 L vereinbart // worden bzw. hat er sich selbst erbe= ten // um diese Summe den Rest d. Bauar= // beiten auszuführen. Es geht mir // gut, nur sollte das Wetter besser sein. // Hoffentlich ist auch bei Ihnen alles // gesund. Daß es an Arbeit in dieser Zeit // bei Ihnen nicht fehlt, glaube ich ohne wei= // teres. Hoffentlich sind die Verluste // aus unserer Gemeinde f.d. Zukunft // nicht mehr so groß wie bisher. // Herzl. Grüße auch Ihrer Familie u. // Hauptlehrer Münz Ihr erg. // Emil Zipperle. // Abs. Gefr. Zipperle, 1/247, Böttingen.

Feldpostbrief, 28. Oktober 1914

  • Absendeort: Terhand(2)
  • Truppenzugehörigkeit: Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 247, 1. Kompanie
  • Dienstgrad: Gefreiter

Geehrter Herr Pfarrer! // Schon längere Zeit trage ich mich mit // dem … ohne einmal  … // … die Zeit seit unserem // Weggang von Böttingen, Münsingen // zu schreiben. // Am 11.10.14 – Sonntags – ging es mit Fußmarsch // nachmittags 50 (3)  ab nach Schelklingen, // wo wir Nachts ½ 10 mit der Bahn Richt= // ung Ulm abfuhren mit unbekanntem // Ziele. Ans Schlafen dachte niemand den die // Neugierde nach dem Reiseziel ließ // niemand Ruhen. Zunächst kam // Geislingen, Plochingen, Kornwest= // heim u. mit Tagesanbruch Ludwigsburg, // danach Bruchsal, Heidelberg, Mainz, // Kob= lenz, Trier u. nun wußte // jeder … […ziel] Frankreich oder // Belgien … Es ging? nun in schneller // Fahrt … Luxemburg, Namur, Arlons  (4)// nach Lens(5) in Westbelgien, wo wir // Mittwoch Abend 7 aus= geladen wur= // den. Wir kamen Nachts nach Pipet? (6) ins // Quartier u. verblieben dort bis Freitag. // Samstag gings weiter mit Fußmarsch // nach Morkour? (7) und am Tage (Sonntag) // nach Sweveghem(8) und Montags nach Courtrai(9), Ledegham(10)nach // Dadizeele(11). Ins Feuer kam ein Teil bereits // in Morkour? die ersten Verwundeten // - aus= genommen die durch … // Hand gefallenen – sahen wir in einer // Ortschaft östlich Dadizelle. Wir mar= // schierten durch Dadizelle u. nun // begann der Auftakt zu einer // mit unverminderter Heftigkeit // noch jetzt andauernden Schlacht. // Während des Aufmarsches kam an // die 1./247 der Befehl zum abzieh= // en? zur Sicherung des General= // kommandos nach Dadizelle. Bei // unserm Eintreffen … eine // andere Kompagnie mit dieser Auf= // gabe betraut u. hieß es für uns // jetzt ins Quartier. Ich hatte gerade // meine Kluft ausgezogen, etwa // um ½ 110, als es hieß, sofort wie= // der antreten u. weiter  gings. // Das … folgte uns und wir wur= // den zur Deckung schwerer Mör= // serbatterien (21 cm-Geschütze) // kommandiert (interessant für uns u. // auch für Nichtkombattanten). Wie // werden da erst unsere 42 cm- // Geschütze aussehen]? Während nun // wieder Kompagnien in // hartnäckigem Kampfe mit vereinig= // ten Engländern, Franzosen u. Bel= // giern liegen, führen wir ein be= // schauliches Dasein, wenn auch immer // etwa 80 – 100 m vor oder hinter // uns feindliche Grüße, bestehend // in [Granaten? und Schrapnell…? // … … gewöhnt sich. // … u. macht nichts mehr. // Seit Montag vor 8 Tagen dauert // nun die Schlacht an. Hoffentlich geht´s // jetzt bald zu Ende mit den Herren // der Tripleentente. Unsere Verluste // sind empfindliche, die der uns ge= // genüberstehenden Feinde nicht // minder. Das waren kurz meine // bisherigen Erlebnisse. Vor Schlachten= // lärm hört man sich kaum. // Später mehr. // Ich will nun schließen, in // der Hoffnung, daß Sie und Ihre // Familie alle gesund sind, was ich // gottlob auch von mir sagen kann. // Herzl. Grüße Ihnen, H. Hauptlehrer // Münz mit Familie u. allen // Schornbachern, namentlich auch den // Mitgliedern des Kirchengemeinderats.// Ihr Emil Zipperle. // Bisher unsere Ver= luste: // 3 Verwundete. // Sagen Sie namentlich // auch meinen ver= wundeteten // Kameraden herzl Grüße von // mir.

Feldpostkarte, 10. November 1914

  • Absendeort: bei Ypern (Belgien)
  • Truppenzugehörigkeit: 27. Armeekorps, 54. Division, Regiment Nr. 247, I. Bataillon, 1. Kompanie
  • Dienstgrad: Gefreiter

Geehrter Herr Pfarrer! // Ich will nach Wilhelm Kaltschmid fahnden. // Das Beste ist sich an den Kompaniefeldwebel // zu wenden um Auskunft: Sobald ich etwas // erfahre, teile ich es so= fort mit. Mir geht es // immer gut, gesund bin ich gottlob immer noch gut // durchgekommen, hoffentlich gehts mit Gottes // Hilfe so weiter. Bei mir schreitet der Kampf // immer vorwärts. Herzliche Grüße // Emil  Zipperle

1 leerer Umschlag vom 14. November 1914

1 leerer Umschlag  vom 14. November 1914
Zurückgekommen, da Zipperle im Lazarett in Bottrop

Feldpostkarte, 17. November 1914

  • Absendeort: Schnait (12)
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: -

// Lieber Herrn u. Frau Pfarrer! // Ihr wer= thes Brieflein erhalten, danke // bestens dafür, besonders für Ihre // Teilnahme. Leider kann ich Ihnen bis // jetzt nichts näheres mitteilen, nur // folgendes Telegramm vom Sonntag: // Bin leicht verwundet, in Botrop(13) // b. Becklinghausen (14) untergebracht. // Brief folgt. Den Brief habe ich bis // jetzt leider noch nicht erhalten, muß // eben geduldig abwarten u. mit // Gottes Hilfe das Beste hoffen. Wenn // es nicht so weit, wäre ich schon hingereist. // Botrop ist ja im Rheinpreußen. // So= bald ich näheres von meinem l. Manne // erfahre, teile ich es Ihnen mit. // Freundliche Grüße // Ihre dankbare // Sofie Zipperle (15).

Feldpostkarte, 18. November 1914

  • Absendeort: Schnait
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: -

Lieber Herrn u. Frau Pfarrer! // Eben erhielt ich einen Brief von // meinem l. Mann, er hat in die rechte // Schulter eine leichte Verletzung bekommen, // ist doch Gott sei Dank nicht so schwer, // nur möchte er eben jetzt in die // Heimat zurück. Habe schon das Mög= // lichste getan, um daß vielleicht mein // l. Mann nach Schorndorf kommen könnte, // da ist scheints, so viel ich schon erfah= ren, // noch Betten frei. Hoffe mit Gottes Hilfe // das Beste. Hier möchte ich noch die Adr. beifügen. Unteroffz. Z. 1 / 247, // Lazarett Bottrop i. Westfalen // Konsum Essenerstr. // Freundliche Grüße Ihre // Sofie Zipperle.

Feldpostbrief, 20. November 1914

  • Absendeort: Bottrop
  • Truppenzugehörigkeit: Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 247, 1. Kompanie, z.Zt. Lazarett Bot= trop, Konsum Essener Straße, Westfalen
  • Dienstgrad: Unteroffizier

Geehrter Herr Pfarrer! // Ihren lb. Brief u. Ihr schö= nes Büchlein habe ich erhal= // ten als erstes Lebenszeichen aus der Heimat im // Lazarett. Herzl. Dank für beides. Ihre An= // nahme einer 2mal. Verwundung ist richtig. // Das 1. Mal im Gefecht bei C… sup id="back-317-16">(16) am 2.11. // 14 vormittags ca. 100 100 = 10.00 = 10 Uhr beim Verlängern der Schützen= // linie, durch Schuß ins Gesäß aus der rechten Flanke, // als wir uns gerade eingraben wollten. Nach // einigen Bewegungen merkte ich, daß die Blutung // nicht stark ist u. ich konnte mich regen und so // schanzte ich tapfer weiter. Es ging dann mittags // etwa um 20 im feindl. Artillerie- u. Gewehrfeuer // etwa 150 m vor in einen englischen angefan= // genen Schützengraben, wo wir, nach dem wir uns // vollends eingegraben hatten, unsererseits das // Feuer aufnahmen, daß die Herrn Engländer schleu= // nigst Fersengeld gaben, wobei mancher von ihnen das // Laufen und Atmen vergaß. // Das 2. Mal im Gefecht ca. 6 km nord= westlich // Moorslede (17) am 12.11.14 morgens etwa um // ½ 90 beim Sturmangriff auf 4 voll besetzte // französische Schützengräben. Wir waren tags // zuvor von unserer Stellung vor Ypern durch das // Gar= dekorps abgelöst worden und mußten hier // die Sachsen verstärken. Am 11. Mittags traf ich // zufällig Albeck (18) u. Uoffz. Klotz(19)von Buhlbronn // u. einen Elser von Haubersbronn. Ich war also // nicht ganz ohne Landsleute, auch ein Hanemann // aus Schorndorf, wohnt bei Schäfer Geiger vis a vis // Metzger Pfleiderer, war bei uns. Nachts mar= // schierte man vor. Wir hatten bei unserem Zuge einen // ganz jungen Fähnrich, der mich bat, ihn in // der Kriegskunst einzuweisen, weil er selbst erst // seit August Soldat u. noch nicht im Felde war. // Es war dies natürlich schnell gesagt, aber nicht // so rasch getan, weshalb ich ihm sagte, er soll // im Laufgraben mit dem Zuge mir folgen. // Mitt= lerweile dämmerte der Tag heran, es war // etwa ½ 80 als die unseren auf dem linken Flü= // gel bereits stürmten und nun mußte ich, wenn // auch es dem Fähnrich bei dem Kugelregen bange // wurde, ihm eben sagen, es ist jetzt Zeit für // uns aus dem Graben heraus- und gegen // die feindlichen Schützengräben vorzubrechen. Ich // stieg, während ich es sagte, selbst heraus mit // mehreren Kameraden u. der Zug folgte. Daß // sie alle vorgingen ohne Ausnahme weiß ich, // aber man kommt so untereinander, daß jeder // mit Sturmbeginn  selbst für sich zu tun hat // u. so stürzten wir vor, bis ich kurz vor dem // ersten Graben einen Schuß in die linke Schulter // erhielt u. merkte, daß der rechte Arm nicht mehr // recht mittun wollte. Ich legte mich hin u. // kroch in Deck= ung in das Loch, das vorher von  // einer feindl. Granate geschossen wurde. Hier // verband, nachdem ich alles ausgezogen hatte, mich // ein Kamerad, der mit mir, weil es mir anfäng= // lich schlecht wurde, in den Laufgraben zurückging. // Doch unsere hatten inzwischen die Stellung ge= // stürmt, wie es befohlen war, ja teilweise // noch darüber hinaus, auch wurden feindl. // Geschütze erbeutet. Ich mußte mich auf // dem Weg zu dem etwa 1 Stunde zurück= // liegenden Verbands= platz, immer im Lauf= // schritt durch feindliches Schrapnell u. // Gra= natfeuer, denn der Franzose feuert meist // zu weit absichtlich um et= waige Reserven // zu treffen. Ich kam glücklich zum Ver= // bandsplatz + kam gleich abends weg nach // Izegham(20), von da in 2täg. Fahrt hie= her. // Man kann Gott nicht genug danken, wenn der // Krieg außer dem Lande ausgefochten wird, // denn der Nichtkombattant macht sich über die // Zerstörungen kein Bild, die da angerich= // tet werden. Ich bin so ganz glimpflich // davon gekommen u. stehe außer Lebens= gefahr, // wofür ich Gott danke. Hoffentlich kommt // nichts dazu, was den Heilungsprozeß un= // günstig beeinflußt. Sobald die Wunde rein // ist, muß sie noch genäht werden, denn es ist // ein klaffender Spalt. Auch das wird vorüber= // gehen. Sonst gehts mir gut, nur gingen // wir Württemberger eben gerne in die Hei= // mat. Ich glaube in Schorndorf wäre // es noch gemütlicher, laufen könnte ich, dann // könnte ich nach Schornbach. Will sehen was // zu machen ist. Nun will ich schließen, mit // herzl. Grüßen // Ihnen, Ihrer lb. Frau + Kindern, // + den Schorn= bachern. // Ihr // Emil Zipperle

Bildpostkarte von Bottrop, evang. Kirche, 22. November 1914

  • Absendeort: Bottrop
  • Truppenzugehörigkeit: Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 247, 1. Kompanie, z.Zt. Lazarett Bottrop, Konsum Essener Straße, Westfalen
  • Dienstgrad: Unteroffizier

Herzl. Grüße Ihnen + Ihren Lieben, // H. Hauptleh= rer + // den Kirchengemeinde= // räten // Ihr // Emil Zipperle // Es geht ganz gut.

Feldpostkarte, 10. Dezember 1914

  • Absendeort: Schnait
  • Truppenzugehörigkeit: -
  • Dienstgrad: -

Lieber Herrn u. Frau Pfarrer! // Danke bestens für die l. Karte, sie hat mich sehr gefreut. // Meinem l. Mann geht es, Gott sei Dank, so weit ordentlich. // Gestern schrieb er, er hoffe be= stimmt Weihnachten in // Schornbach oder Schorndorf feiern zu dür= fen. // Ich wäre dankbar, wenn dies der Fall würde, ich // zweifle zwar, denn die Wunde eitert immer noch. Nun bei // Gott ist ja kein Ding un= möglich. Herzliche Grüße Ihre dankbare // Sofie Zipperle

Feldpostkarte, 14. Dezember 1914

  • Absendeort: -
  • Truppenzugehörigkeit:Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 247, 1. Kompanie, z.Zt. Vereinslazarett Konsumanstalt der Arenbergschen A.G., Bottrop,Westfalen
  • Dienstgrad: Unteroffizier

Geehrter Herr Pfarrer! // Ihre Karte mit unserem lb. Kirchlein habe ich erhalten. Herzlichen Dank. // Meinen Brief mit dem Dank für Ihre lb. Sendung werden Sie erhalten // haben. Es geht mir gut, nur will meine Wunde noch // nicht zuheilen. Wir warten eben. Ich dachte nun nach // Schorndorf zu kommen, aber die bisher eingereich= ten Gesuche // gingen jedenfalls ans Gen.Kdo. des VII. AK nach // Münster i.W. nicht weiter weshalb auch ohne Erfolg. // Nun hoffentlich komme ich an Weihnachten nach Hause. // Wie geht es Ihnen + Ihren Lieben. Hoffentlich ist auch alles // gesund. // Herzliche Grüße // Ihr // Emil Zipperle // Herzl. Grüße den Mitgl. // des K´G´Rats.

Feldpostkarte, 21. Dezember 1914

  • Absendeort: Bottrop
  • Truppenzugehörigkeit:Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 247, 1. Kompanie, z.Zt. Vereinslazarett Konsumanstalt der Arenbergschen A.G., Bottrop,Westfalen
  • Dienstgrad: Unteroffizier

Mein lieber Herr Pfarrer! // Sie werden denken, daß ich recht schreibfaul bin und haben // darin nicht ganz unrecht, denn über mich ist eine Schlappheit ge= // kommen im Schrei= ben, wohl die Folge des vielen Schreibens zu Anfang. // Sie werden erfahren haben, daß ich das eis. Kreuz II. erhalten habe. // Nun ich tat was ich konnte, wie meine Kameraden alle auch. // Daß ich ab u. zu die anderen zum Ausharren anhielt, war nur mei= // ne Pflicht. Ich be= daure nur, daß ich schon nach verhältnismäß. kurzer // Zeit ver= wundet wurde u. nicht lange mitkämpfen konnte, aber es // kommt je= denfalls die Reihe noch einmal an mich u. bin ich Gott dank = // bar, wenn es dann wieder so abgeht. Herzl. Dank für das Gdeblatt, es // freut mich namentlich auch die Gründung der Jugendwehr. Sagen // Sie bitte H. Haptl. Steidle herzl. Grüße von mir. Die Sammlungen sind // ja ganz schön zu nennen. Ihnen wird die Arbeit über dem Kopf zu= // sammenstoßen. Mir gehts gut, meine Wunde heilt, aber langsam. // Ich hoffe Weihnachten in Schornbach zu erleben mit Gottes Hilfe. Ihnen + Ihren Lieben herzl. Grüße + gute Feiertage, ebenso H. Hauptlehrer // Münz, wenn ich bitten darf. Grüße den Schornbachern. Herzliche Grüße Ihr Emil Zipperle

Bildpostkarte, 24. Dezember 1914

  • Absendeort: Bottrop
  • Truppenzugehörigkeit:Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 247, 1. Kompanie, z.Zt. Vereinslazarett Konsumanstalt der Arenbergschen A.G., Bottrop,Westfalen
  • Dienstgrad: Unteroffizier

Geehrter H. Pfarrer! // Herzl. Dank für die frdl. // Glückwünsche. Es geht mir gut. Hoffentlich bin ich // Neujahr zu Hau= se. // Fröhliche Weihnachten u. glückliches, gesundes Neu= // jahr Ih= nen u. Ihren Lieben allen Ihr // Emil Zipperle

Glückwunschkarte zum Neuen Jahr, o.D.

  • Absendeort: Bottrop
  • Truppenzugehörigkeit:Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 247, 1. Kompanie, z.Zt. Vereinslazarett Konsumanstalt der Arenbergschen A.G., Bottrop,Westfalen
  • Dienstgrad: Unteroffizier

Ich hoffe anfangs Januar in Schornbach zu sein. Meine // Heilung schreitet stetig vorwärts. Seit Heil. Abend ist meine lb. // Frau hier. Hoffentlich kommt im Neuen Jahre bald ein ehren= // voller Friede zu Stande. Herzl. Grüße // Ihr Emil Zipperle m. Frau.

Feldpostkarte, 16. Juli 1915

  • Absendeort: Ulm
  • Truppenzugehörigkeit:Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 247, 3
  • Dienstgrad: Unteroffizier

Geehrter Herr Pfarrer! // Nun bin ich wieder in Gar= nison und habe // gleich wieder – um in Übung zu bleiben – eine // Korporalschaft mit 20 Mann erhalten. Ich bin // erneut auf 8 Wochen garniesondienstfähig geschrie= // ben u. habe Schöllhammer bereits mitgeteilt, // er soll ein weit. Urlaubsgesuch eingeben, denn // da ist man daheim wichtiger als hier beim Ers. // Btl. + Garn. Komp. herum= zuliegen. Sonst gehts // mir gut. Hoffentlich ist bei Ihnen alles gesund. // Freundl. Grüße // Ihr Uffz. Zipperle.

Aktualisiert am: 01.08.2018