Sautter, Adolf

Quellenangabe

LKA Stuttgart, Pfa Schornbach, Nr. 536

Kurzbiografie

Adolf Sautter aus Schornbach, der am 26.2.1882 geboren wurde, wurde am 1. Oktober 1916 eingezogen. Im Februar 1917 wurde er an die Front geschickt und vom 4.-25. November 1918 reklamiert.

Feldpostbrief, 19. Februar 1917

  • Absendeort: -
  • Dienstgrad: Wehrmann
  • Truppenzugehörigkeit: Res.Inf.Regt. Nr. 248, 1. Komp.

Geehrter Herr Pfarrer. // Will Ihnen einige Zeilen schreiben. // Nach vielem hin u herfahren sind wir // 29 Mann lauter solche welche 6 u mehr // Kinder haben hier ausgeladen u nach 10 // Stündigem Marsch dem Regiment // 248 zugeteilt worden. Abends fand gleich // ein Angriff unsererseits statt. Die // 42ger 2. Geschütze ungefähr 45 bis 48 Schuß // ließen den Angriff gelingen. 1. Toter // 20 leicht Verwundete von uns u 836 Mann // 20 Offiziere 2. Minenwerfer waren die // Beute. Wir mußten gleich in den 2. // Graben vor. Anderntags haben wir // unter den Fliegern zu leiden gehabt. // Wir sind die reinsten Höhlenbewohner. // Die Kälte hat nachgelassen, jetzt // ist alles ein Schlamm wir gleichen den // reinsten Lehmhügeln. Will schließen // in der Hoffnung auf baldigen Frieden // bin immer in Sorge wegen meiner Frau, // sie wird mir doch erhalten bleiben. // Nebst Gruß // Adolf Sautter.(1)

Feldpostbrief, 8. Mai 1918

  • Absendeort: aus dem Feld
  • Dienstgrad: Wehrmann
  • Truppenzugehörigkeit: Res.Inf.Regt. Nr. 248, 1. Komp.

Sehr geehrter Herr Pfarer! // Ihre zwei Zeitschriften an Adolf Sauter // haben wir erhalten. Da es aber Adolf Sauter ablehnte, // dieselben zu lesen, haben wir mit Einverständnis von // ihm dieselben gelesen u. dann sofort dem Flammentod // übergeben. Da die Papiernot immer größer wird, bitten // wir, von weiteren Sendungen abstand zu= // nehmen. Da uns Feldgrauen die Augen der= // maßen geöffnet sind, daß wir auf solche // trostsprüche aus der Heimat verzichten können. // Verwenden Sie lieber Ihre Soziale Für= // sorge dahin, daß der Frau Anne Sauter Ihr // Ehemann auf längere Zeit beurlaubt wird, da // derselbe auch schon 4 Jahre im Feld steht u. eine // kranke Frau u. 7 Kinder zu Hause hat u. seitens // der Gemeinde wenig Hilfe hat. Da Sauter bis // jetzt noch keinen Saaturlaub bekommen hat, so // möchten wir Sie bitten, der Frau Sauter // in den Landwirtschaftlichen Arbeiten // behilflich zu sein, da Sie jedenfalls Zeit // u. Gelegenheit hätten. Um Ihnen // diese ungewohnten Arbeiten zu Ersparen, // möchten wir Sie bitten, Mittel u. Wege // alsbald zu finden, daß unser Kamrd Sauter // bald in Urlaub kommt u. selber die Arbeit // übernehmen kann. Mit bestem // Gruß // A. Sauter // u. seine Kameraden.(2)

Aktualisiert am: 20.07.2018